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Hochzeitsbräuche weltweit – So feiern Kulturen rund um die Welt ihren großen Tag

Hochzeitsbräuche aus aller Welt faszinieren uns mit ihren einzigartigen Ritualen und Traditionen. Die Hochzeit ist eines der bedeutendsten Feste im Leben – und das weltweit. Von Griechenland bis Neuseeland, von Indien bis Mexiko: Jede Kultur hat ihre eigenen Hochzeitstraditionen, die voller Symbolik, Liebe und Glück sind. Unsere Reise durch die schönsten und ungewöhnlichsten Hochzeitsbräuche zeigt, wie vielfältig der Bund fürs Leben gefeiert wird.

Hochzeitsbräuche aus aller Welt

Griechenland: Teller zerbrechen

In Griechenland wird bei Hochzeitsfeiern ordentlich Krach gemacht – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Teller und Gläser werden während der Feierlichkeiten auf den Boden geschmettert. Je lauter, desto besser! Denn der Lärm soll böse Geister vertreiben und dem Brautpaar Glück und Wohlstand bringen. Diese Tradition, die ihren Ursprung in der Antike hat, symbolisiert gleichzeitig das Loslassen von Altem, um Platz für einen neuen Lebensabschnitt zu schaffen. Ein Hochzeitsbrauch, der auch heute noch fest in der griechischen Kultur verankert ist.

Zerbrochener Teller
Keltische Hochzeit

Irland: Handfasting

Eine alte keltische Tradition, die in Irland noch heute bei Hochzeiten zelebriert wird, ist das sogenannte Handfasting. Dabei werden die Hände des Brautpaares mit Bändern zusammengebunden, um ihre Verbindung und ihre gemeinsame Zukunft zu symbolisieren. Dieser Akt steht sinnbildlich für das Sprichwort „den Bund fürs Leben schließen.“ Die Farben der Bänder haben oft eine besondere Bedeutung – Rot steht für Leidenschaft, Blau für Treue und Grün für Fruchtbarkeit. Dieses Hochzeitsritual wird oft im Rahmen einer feierlichen Zeremonie durchgeführt.

Mexiko: Hochzeitslasso

Ein besonderes Symbol der ewigen Verbindung findet man in Mexiko: das Hochzeitslasso. Dabei handelt es sich um eine Kordel oder ein Lasso, das meist aus Blumen gefertigt wird und während der Zeremonie um das Brautpaar gelegt wird. Es steht als Zeichen für die ewige Bindung und symbolisiert, dass das Paar von diesem Moment an untrennbar miteinander verbunden ist.

Indien: Henna-Abend

In Indien gehört das kunstvolle Verzieren der Hände und Füße der Braut mit Henna-Malereien zu den wichtigsten Hochzeitsbräuchen. Dieses Ritual, bekannt als Mehndi-Zeremonie, findet traditionell einen Tag vor der Hochzeit statt und soll Glück und Segen für das Brautpaar bringen. Je aufwendiger und detailreicher die Muster, desto mehr Glück wird dem Paar vorausgesagt. Oftmals wird auch der Name des Partners/Partnerin in die filigranen Ornamente integriert – ein kleines Spiel für die Hochzeitsnacht, bei dem der Partner oder Partnerin diesen finden muss.

Frau bekommt Henna auf die Hand
Frau mit Tränen

China: Weinen

In einigen Regionen Chinas ist es ein fester Bestandteil der Hochzeitsvorbereitungen, dass die Braut vor der Hochzeit weint – und das nicht nur einmal. Ein ganzer Monat vor der Hochzeit beginnen Braut, Mutter und weibliche Verwandte zu weinen, um den Abschied von der Familie zu betrauern. Dieses Ritual soll die enge Bindung zur Familie zeigen und den Übergang in den neuen Lebensabschnitt markieren. Am Hochzeitstag selbst wird dann ein Feuerwerk gezündet, um böse Geister zu vertreiben und dem Paar Glück und Wohlstand zu sichern.

Schottland: Blackening

Schottische Hochzeitsfeiern können ziemlich wild werden, vor allem bei der Tradition des „Blackening“. Dabei wird das Brautpaar von Freunden und Familie mit allem Möglichen überschüttet – von Matsch über Eier bis hin zu Mehl. Was wie ein großes Chaos aussieht, soll symbolisieren, dass das Paar alle Herausforderungen gemeinsam übersteht. Dieser Brauch stärkt die Verbindung und steht symbolisch für das Überwinden von Hindernissen im Leben.

Japan: Sake

Die japanische Hochzeitstradition „San San Kudo“ bedeutet übersetzt „Dreimal drei ist neun“. Das Brautpaar trinkt dabei abwechselnd aus drei unterschiedlichen Schalen jeweils drei Schlucke Sake. Diese Geste symbolisiert nicht nur die Vereinigung des Paares, sondern auch die Einheit der Familien. Die Zahl Neun gilt in Japan als Glückszahl, weshalb sie bei Hochzeiten eine besondere Rolle spielt.

Paar in traditioneller Kleidung

Nigeria: Viele Feiern

Eine Hochzeit in Nigeria ist nicht nur eine einfache Feier – hier wird gleich mehrmals gefeiert. Traditionell finden drei bis vier Zeremonien statt: die traditionelle Trauung, die standesamtliche Hochzeit, die kirchliche Zeremonie und oft noch eine After-Wedding-Party. Bei der traditionellen Zeremonie tragen Braut und Bräutigam aufwendige Gewänder aus Stoffen, welche aus deren Stämmen stammen. Die Farben und Muster der Kleidung symbolisieren Stolz, Einheit und kulturelles Erbe.

Kenia: Auf den Kopf spucken

In Kenia, insbesondere bei den Massai, gibt es einen Hochzeitsbrauch, der aus westlicher Sicht eher ungewöhnlich erscheint: Der Brautvater spuckt der frisch verheirateten Tochter Milch auf den Kopf. Was hier zunächst merkwürdig klingt, ist in der Massai-Kultur ein tief verwurzeltes Zeichen von Respekt und Segen. Es soll das Paar vor bösen Geistern schützen und ihnen Fruchtbarkeit sowie ein langes gemeinsames Leben wünschen.

USA: Something old, Something new

„Something old, something new, something borrowed, something blue“ – dieser Brauch ist auch in Europa bekannt, wird aber besonders in den USA zelebriert. Die verschiedenen Elemente sollen dem Brautpaar Glück, Treue und Verbundenheit schenken. Das Alte steht dabei für den bisherigen Lebensweg, das Neue für den gemeinsamen Start, das Geborgte symbolisiert Freundschaft, und das Blaue steht für Liebe und Beständigkeit.

Braut und Bräutigam und etwas blaues
Haka Tanz

Neuseeland: Haka

Eine Hochzeit in Neuseeland beginnt oft mit einem Haka – einem traditionellen Kriegstanz der Māori. Dieser kraftvolle Tanz soll die Stärke und Einheit des Paares betonen und die Verbundenheit zur Gemeinschaft stärken.

Australien: Unity Bowl

In Australien feiern viele Paare mit einer sogenannten Unity Bowl. Dabei legen Gäste kleine Steine oder Muscheln in eine gemeinsame Schale und versehen diese mit guten Wünschen für das Brautpaar. Die Schale bleibt dem Paar als Erinnerung und symbolisiert die Unterstützung und die guten Gedanken der Anwesenden.

Brasilien: Namen der Freundinnen auf den Schuhen

In Brasilien schreibt die Braut am Hochzeitstag die Namen ihrer unverheirateten Freundinnen auf die Sohle ihrer Schuhe. Der Glaube besagt, dass diejenigen, deren Namen am Ende des Tages noch lesbar sind, als Nächste heiraten werden. Es ist ein liebevolles Ritual, das Hoffnung und Freude für die Zukunft der Freundinnen symbolisiert.

Goldmünzen

Kuba: Münztanz

In Kuba wird bei der Hochzeitsfeier oft der sogenannte Münztanz veranstaltet. Die Gäste stecken während des Tanzes dem Brautpaar Münzen aus Gold zu, um ihnen Wohlstand und finanzielle Sicherheit zu wünschen. Es ist eine fröhliche Tradition, die die Unterstützung der Hochzeitsgäste symbolisiert.

Norwegen: Kransekake

In Norwegen gibt es bei Hochzeiten eine ganz besondere Torte: die Kransekake. Diese besteht aus vielen übereinandergestapelten Kränzen, die aus Mandeln und Zucker gebacken werden. Ein Brauch besagt, dass das Brautpaar gemeinsam den obersten Ring anheben muss – je mehr Schichten dabei zusammenhalten, desto mehr Glück und Kindersegen erwartet das Paar. Eine süße Tradition. ;)

Deutschland: Polterabend

Beim Polterabend in Deutschland zerschlagen Freunde, Nachbarn und Familienmitglieder vor dem Haus des Brautpaares Geschirr. Der Krach soll böse Geister vertreiben und dem Paar Glück bringen. Gemeinsam müssen Braut und Bräutigam die Scherben aufkehren – ein Symbol für Zusammenhalt in der Ehe.

Kaputte Tasche, scherben

Österreich: Brautstehlen

Beim Brautstehlen wird die Braut während der Hochzeitsfeier von Freunden entführt. Der Bräutigam muss sie „freikaufen“, oft mit einer Runde Getränke. Dieses Ritual steht für die Herausforderungen, die das Paar gemeinsam meistert, und sorgt für Unterhaltung bei der Hochzeitsgesellschaft.

Südkorea: Hühnerkeulen

Ein kurioser Hochzeitsbrauch in Südkorea ist das Schlagen der Fußsohlen des Bräutigams mit Hühnerkeulen. Dies soll den Bräutigam auf die Hochzeitsnacht vorbereiten und ihm Stärke verleihen.

Andere Länder, andere Sitten – und jede Tradition hat ihren besonderen Wert

Hochzeitsbräuche weltweit zeigen eindrucksvoll, wie vielfältig und bunt das Thema „Heiraten“ ist. Von den festlichen Zeremonien in Europa über farbenfrohe Rituale in Afrika bis hin zu symbolträchtigen Handlungen in Asien – jede Kultur bringt ihre eigenen Traditionen mit, die den großen Tag des Brautpaars auf einzigartige Weise prägen. Diese Bräuche sind mehr als nur nette Gepflogenheiten: Sie sind Ausdruck von Geschichte, Gemeinschaft und Liebe. Es ist wichtig, jede Tradition mit Respekt und Offenheit zu begegnen und zu schätzen, denn genau diese Vielfalt macht das Thema Hochzeit so faszinierend und bereichernd für uns alle.

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